Die Menschenrechtsorganisation ReporterOG RSF sieht Deutschland in Sachen Pressefreiheit auf Platz 21, hinter Ländern wie Slowakei und Samoa.
"Der Abstieg um fünf Plätze ist vor allem mit dem Vorbeiziehen anderer Länder zu erklären, die sich stark verbessert haben", teilte RSF in Berlin zum Tag der Pressefreiheit an diesem Mittwoch mit. In Deutschland hingegen wachse die Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten weiter an:"Mit 103 physischen Angriffen dokumentiert RSF den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2015.
Im Kalenderjahr 2021 hatte es laut RSF 80 solcher Angriffe gegeben, 2020 seien es 65 Vorfälle gewesen."Wie die aktuelle Nahaufnahme zeigt, fand mit 87 von 103 Fällen die Mehrheit der Attacken in verschwörungsideologischen, antisemitischen und extrem rechten Kontexten statt. Obwohl die Corona-Pandemie 2022 abflaute, wurde, teils zu anderen Themen, weiterhin demonstriert, so dass Versammlungen auch 2022 die gefährlichsten Orte für die Presse blieben.
Die Unterdrückung unliebsamer Berichterstattung steigt laut RSF weltweit."Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht." Die letzten Plätze der Liste belegen durchweg Regime in Asien, etwa Vietnam :"Inhaftierte Medienschaffende sind teils entsetzlichen Haftbedingungen ausgesetzt: Sie werden misshandelt, isoliert und bekommen keine ärztliche Versorgung." Weiter verschlechtert habe sich auch die Lage in China ."In keinem Land sitzen mehr Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit im Gefängnis, aktuell sind es mindestens 100.
Ebenso wenig überraschend verschlechterte sich Russlands Position in der Rangliste um neun Plätze auf 164."Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wurden fast sämtliche unabhängigen Medien verboten, blockiert und als sogenannte ausländische Agenten eingestuft", so die Menschenrechtler. In Mexiko wurden 2022 mindestens elf Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet, so viele wie in keinem anderen Land der Welt.
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