Der harte Wahlkampf hat im größten Land Lateinamerikas tiefe Wunden gerissen. Der neue Präsident muss nun Brücken schlagen. Auch im Ausland hoffen viele auf einen Neuanfang mit dem grünen Riesen.
São Paulo - Nach Wochen des Hasses und der Eskalation in der politischen Arena rüstet Brasiliens künftiger Präsident rhetorisch erst einmal ab. „Es ist an der Zeit, die Familien wieder zusammenzuführen und die Bande der Freundschaft wiederherzustellen“, sagt Luiz Inácio Lula da Silva nach seinem Wahlsieg. „Niemand ist daran interessiert, in einem geteilten Land zu leben, in einem permanenten Kriegszustand.
Mit einem hauchdünnen Vorsprung setzt sich Lula in der Stichwahl gegen den rechten Amtsinhaber Jair Bolsonaro durch. Nach der Auszählung aller Stimmen kommt Lula auf 50,90 Prozent der Stimmen, sein Widersacher Bolsonaro erhält 49,10 Prozent. Das ist Medienberichten zufolge der knappeste Wahlsieg in Brasilien seit der Rückkehr des Landes zur Demokratie Ende der 1980er Jahre.
Den Wahlkampf hatten beide Lager mit harten Bandagen geführt und sich mit Anschuldigen, Beleidigungen und im Internet gestreuten Falschinformationen überzogen. Die Schlammschlacht zeigte, wie tief gespalten das größte Land Lateinamerikas ist. Nun ist es an Lula, die Gräben wieder zuzuschütten und die Menschen miteinander zu versöhnen.
„Ich bin hier, um dieses Land in einer sehr schwierigen Situation zu regieren“, sagt Lula bei seiner Siegesrede. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit Hilfe des Volkes einen Ausweg finden werden, damit dieses Land wieder demokratisch und harmonisch leben kann.“Viele seiner Anhänger verbinden Lula noch immer mit den goldenen Zeiten Brasiliens. Der heute 77-Jährige war erst Schuhputzer, dann Gewerkschaftsführer, und schaffte es schließlich in den Präsidentenpalast.
„Lula hat vor allem auf die Karte Nostalgie gesetzt“, sagt der Politikwissenschaftler Mauricio Santoro von der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro. „Und an das Versprechen, wieder an seine Errungenschaften anzuschließen.“ Der charismatische Politiker galt lange Zeit als Lichtgestalt der lateinamerikanischen Linken. Der damalige US-Präsident Barack Obama würdigte ihn einmal als „beliebtesten Politiker der Welt“.
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