Die Forderung, nicht mit Moskau zu verhandeln, ist mehr als verständlich. Doch den Preis für den ausbleibenden Getreideexport zahlt nicht nur Kiew.
Dürfen vorerst nicht ablegen: Schiffe, die Getreide aus der Ukraine transportieren Foto: Khalil Hamra/dpa
Die Aussetzung des Abkommens ist nicht nur für die Ukraine ein schwerer Schlag. Ohne das Getreide aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen und aus Russland wird der Weltmarktpreis wieder stark steigen und gerade in den ärmsten Ländern werden sich Hungersnöte verschärfen. Vordergründig macht Russland für die Aussetzung des Abkommens Angriffe auf seine Schwarzmeerflotte, darunter auch auf ein Minenräumschiff, geltend.
Nach wie vor würden Schiffe mit russischen Düngemitteln in europäischen Häfen blockiert. Was davon stimmt, ist schwer zu überprüfen, aber wenn man will, dass das Getreide aus den überfüllten ukrainischen Silos auch über den Winter weiter exportiert wird, reicht es nicht aus, Putin vorzuwerfen, er nutzte erneut Getreide als Waffe, sondern man muss mit ihm reden.