Der Wechsel der damaligen Greenpeace-Chefin in die Regierung machte Schlagzeilen. Im Interview spricht Klima-Sonderbeauftragte climatemorgan über CO2-Strafzölle, die Last des Fliegens und Putins Öl.
Jennifer Morgan wurde 1966 im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Die Tochter eines Bankangestellten und einer Krankenschwester entwickelte bereits im Studium ihr großes Interesse an Umweltpolitik, auch durch die Lektüre eines Buchs von Grünen-Mitgründerin Petra Kelly. Seit rund 20 Jahren lebt sie in Berlin, arbeitete für mehrere NGO’s und war in der Kanzlerschaft Angela Merkels Mitglied im Rat für nachhaltige Entwicklung.
Das hat der CSU-Politiker Markus Blume getwittert, als bekannt wurde, dass Sie als bisherige Greenpeace-Chefin erste Klimabeauftrage der Bundesrepublik werden sollen. Aber sie kannte mich und meine Arbeit und hatte die Idee, mich ins Auswärtige Amt zu holen, weil nach dem Regierungswechsel die internationale Klimapolitik hier angesiedelt worden ist. Sie hat mich dann einfach angerufen und gefragt, ob ich bereit bin, den Job zu übernehmen.
Aber diese Entwicklung ist nicht auf Europa beschränkt. Der Angriffskrieg war und ist praktisch eine Disruption mit globalen Auswirkungen. Auch die Gruppe der wichtigsten Industrieländer – die G7 – und viele Schwellenländer wollen schneller weg von Öl, Kohle und Gas. Wie verändert sich die Zusammenarbeit in der Klimapolitik durch den Krieg Russlands? Bei Klimagipfeln ist am Ende Einstimmigkeit nötig, aber Russland könnte alles torpedieren.
Wir arbeiten beim Klimaschutz mit China zusammen, weil wir ohne das größte Land der Welt den Kampf gegen die Klimakrise nicht gewinnen können. Das heißt jedoch keinesfalls, dass wir bei Menschenrechten leiser treten oder gar schweigen werden. Wäre der Hebel nicht stärker, wenn die EU die Strafzölle auf „schmutzige“ Produkte gemeinsam mit den USA einführen würde?
Die Abholzung des Regenwaldes und die Zerstörung des Lebensraumes indigener Völker sind skandalös und wir setzen uns mit aller Kraft ein, das zu stoppen. Die Länder der Region sind für die Bundesregierung vor allem auch aus klimapolitischer Sicht wichtige Partner. Wir führen bereits viele Gespräche, Besuche werden folgen.
Als großes Industrieland können wir zeigen, dass es möglich ist, Klimaschutz und Wirtschaftswachstum in Einklang zu bringen. Gleichzeitig treiben wir die Energiewende voran und machen große Schritte, um aus den fossilen Energien auszusteigen. Andere Länder schauen auf uns und denken: wenn Deutschland das schafft, dann gehen auch wir diesen Weg.Der Krieg stellt uns vor schwierige Entscheidungen.
Ich führe viele Gespräche mit Unternehmen und mein Eindruck ist, dass sie die Klimaziele überhaupt nicht infrage stellen, sondern sich vielmehr überlegen, wie man sie durch Innovationen erreichen kann. Die Wissenschaft in Form des Weltklimarats spricht hier eine deutliche Sprache: wir müssen jetzt viel investieren, aber die Erträge werden die Kosten um ein Vielfaches übersteigen.Natürlich müssen wir Prioritäten setzen. Wir brauchen eine Debatte darüber, was Wohlstand bedeutet, wie wir ihn messen und wie wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel am besten einsetzen, um diesen Wohlstand auch für die Zukunft zu sichern.
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