Ein bekannter Iran-Experte soll sich als Ghostwriter für das iranische Außenministerium angeboten haben. Für Annalena Baerbock (Grüne) könnte die Enthüllung peinlich werden.
Semafor berichtet, dass Tabatabai im direkten Austausch mit dem iranischen Außenministerium stand, um als Teil der Iran Expert Initative für die Position der iranischer Regierung zu werben. So soll bereits am 14. Mai 2014 im Hotel Palais Coburg in Wien, dem Ort der internationalen Atomgespräche, eine Auftaktkonferenz zur iranischen Initiative stattgefunden haben.
Auf Anfrage der Berliner Zeitung bestreitet Carpo die Echtheit der geleakten E-Mails und ordnet den Sachverhalt anders ein. „Die Iran Experts Initiative war ein loses Netzwerk von Analyst:innen in Europa und den USA. Anders als im Beitrag dargestellt, wurde die IEI jedoch weder vom iranischen Außenministerium gelenkt noch finanziert“, sagt Jan Hanrath von Carpo.
Tabatabai war bereits zuvor aufgrund seiner möglichen Nähe zur iranischen Regierung in die Kritik geraten. So berichtete das Medienmagazin Übermedien von einem. Im Beitrag bestätigen anonym befragte Exil-Iraner die große inhaltliche Nähe von Tabatabai zu Teheran. „Man muss ihn nicht interviewen, man kann auch einfach iranisches Staatsfernsehen schauen“, sagt ein Interviewpartner des Medienmagazins.
Die Iran-Expertin und FDP-Politikerin Saba Farzan überzeugt das nicht. „Die aktuellen Enthüllungen zur Desinformationskampagne der islamischen Diktatur im Iran bilden eine Zäsur“, sagt Farzan der Berliner Zeitung. Dass das Auswärtige Amt unter Annalena Baerbock in der Vergangenheit Projekte von Tabatabai gefördert hat, sieht sie als erhebliches Versagen an.
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