Deutsche Unternehmen sind im Krisenmodus, Ökonomen warnen vor dem Niedergang. Doch bei Kahla-Porzellan ist man wieder optimistisch: Ein Werksbesuch.
Kahla, Thüringen: Firmenchef Daniel Jeschonowski möchte endlich schwarze Zahlen schreiben Foto: Roger HagmannAnna LehmannAnja Krüger 27.1.2023, 15:47 Uhr
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Energiepreise explodiert. Besonders russisches Erdgas wurde von der billigen Massenware zur teuren Rarität. Heute, fast ein Jahr nach Kriegsbeginn, fließt gar kein Gas aus Russland mehr durch die Pipelines nach Deutschland. Wichtigster Lieferant ist mittlerweile Norwegen.
Ihm ging es damals wie vielen anderen Betrieben: Der Gasanbieter hatte kurz zuvor gekündigt, einen neuen zu akzeptablen Bedingungen zu finden, schien kaum möglich. Kahla verbraucht 1,5 Millionen Kilowattstunden Gas pro Monat. Zum Vergleich. Ein Vierpersonenhaushalt verbraucht etwa 20.000 Kilowattstunden – pro Jahr. Im Nachbarort hat eine Porzellanfabrik wegen der hohen Gaspreise bereits dicht gemacht.
„Die wirtschaftlichen Schocks, die der russische Überfall auf die Ukraine ausgelöst hat, sind auch in Deutschland hart und schmerzhaft, und sie sind längst nicht vorbei“, sagt er. Die Maßnahmen der Bundesregierung zeigten aber Wirkung. Die Energiepreisbremsen wirken wie „automatische Stabilisatoren“, sagt das IMK.
Porsche, Dallmayr, Sacher: Die Auftragsbücher für Porzellan seien voll, sagt der Chef voll Stolz Foto: Roger Hagmann Drei deftige Krisenjahre Ab dem Frühjahr wird es nach den Erwartungen des Industrieverbands wieder aufwärts gehen. Die Bundesregierung ist zuversichtlicher. Sie geht in ihrem am Mittwoch vorgelegten Jahreswirtschaftsbericht von einem Wachstum von 0,2 Prozent im Jahr 2023 aus.
Wichtigster Faktor: Planungssicherheit Der Unternehmer Jeschonowski hält nicht viel von solchen pauschalen Geldgeschenken der Politik. Eigentlich gar nichts. Auch den Tankrabatt hätte er nicht wirklich gebraucht, das Geld hätten Bedürftige dringender gebraucht. „Was mir als Mittelständler wirklich weiterhilft, ist Planungssicherheit.“ Sollten die Energiepreise weiter um den Faktor 20 schwanken, „wird hier niemand mehr investieren“, glaubt er.
Und ewig lockt das Ausland China greift ebenfalls massiv zugunsten einheimischer Betriebe in den Energiemarkt ein. Das lockt Unternehmen an. „Man muss diesen Unternehmen klar kommunizieren, dass sie sich nicht auf den Staat verlassen können, wenn sie bestimmte Risiken eingehen“, sagt Dullien. Denn wenn China Taiwan überfällt, könnte ein Handelsboykott drohen.
Hinzu komme, dass EU-rechtliche Vorgaben die Hilfe für energieintensive Branchen wie die Stahlproduktion konterkarierten, kritisiert der Verband. Bei Zuschüssen ab 150 Millionen Euro zum Beispiel schreibt die EU eine Einzelfallprüfung vor, deren Bedingungen bislang aber nicht klar sind. Außerdem sind Hilfen in dieser Größenordnung an einen Gewinnrückgang von 40 Prozent gekoppelt, was aufwendige Prognoseberechnungen oder Rückstellungen erforderlich macht.
Bei BASF stellt man sich aktuell auch auf Entlassungen ein. Trotz Gaspreisbremse. „Bereits im Herbst hatte der Konzern ein Kosteneinsparprogramm mit Fokus auf Europa und insbesondere Deutschland angekündigt. Das werde auch mit einem Stellenabbau verbunden sein, heißt es auf Anfrage der taz. Die Details würden derzeit ausgearbeitet. Die Pressestelle beantwortet alle Fragen schriftlich.
Hofft BASF, dass die Bundesregierung dem Chemiekonzern auch dann zur Seite steht, falls China Taiwan angreifen sollte? Solche hypothetischen Fragen werde man nicht kommentieren, antwortet BASF.
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