VW trage Mitschuld an der Erderhitzung, argumentiert ein Landwirt. Er will den Konzern zum Klimaschutz verpflichten lassen.
BERLIN taz | Im Sommer 2018 wurde die Klimakrise für Ulf Allhoff-Cramer persönlich. Die Acker des Bio-Bauern, der seinen Hof bei Detmold hat, waren braun. Vertrocknet. „Die Tiere hatten nichts zu fressen und wir mussten denen im Sommer was von dem zu fressen geben, was eigentlich für den Winter gedacht war“, berichtet Allhoff-Cramer in einem Video der Umwelt-NGO Greenpeace. „Dass dann noch zwei Dürrejahre kommen, das war einfach unvorstellbar für uns“, sagt der Bauer.
Die Kläger:innen wollen, dass Volkswagen juristisch zum Klimaschutz verpflichtet wird, wie es bei Staaten wie den Niederlanden und auch Deutschland schon der Fall war. Sie argumentieren unter anderem mit einer Studie, die Greenpeace selbst einmal durchgeführt hat, nach der der CO2-Fußabdruck von VW in etwa dem von Australien entspreche – einem der ganz großen Verschmutzer unter den Staaten.
„Diese Fehlentscheidungen des Konzerns stehen für das langjährige Versagen der deutschen Wirtschaft im Klimaschutz“, meint der deutsche Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser, der auch einer der Kläger:innen ist. „Bei VW ist dies besonders skandalös, weil der Konzern seine Macht als größter europäischer Autohersteller gegen die Politik und das Allgemeinwohl eingesetzt hat.
Während es zum Beispiel bei Hitzewellen ganz deutlich ist, dass sie durch die Klimakrise praktisch überall häufiger und intensiver werden, ist die Lage bei Dürren komplizierter. Nicht nur die Niederschlagsmenge spielt eine Rolle. Wie viel Wasser letztlich im Boden oder in Gewässern bleibt, hat auch mit anderen Faktoren wie der Temperatur und damit einhergehender Verdunstung sowie der Bodenbeschaffenheit zu tun.