BERLIN (dpa-AFX) - Menschen mit besonders heftigen Langzeitfolgen einer Corona-Infektion sind laut einer Studie oft noch mehr als anderthalb Jahre danach schwer krank. Patienten mit der schweren neuroimmunologischen
Erkrankung ME/CFS hätten auch 20 Monate nach der akuten Infektion und trotz symptomatischer Therapie noch von anhaltend hohem Schweregrad der meisten Symptome berichtet. Das bilanziert ein Team der Universitätsklinik Charité und des Max Delbrück Centers in Berlin im Fachblatt"eClinicalMedicine".
Bei den Teilnehmern, die nicht das ME/CFS-Vollbild zeigten, habe sich der Gesundheitszustand in der beobachteten Zeit insgesamt verbessert, schildern die Autoren. Nach Charité-Angaben vom Dienstag gingen die Fatigue, das allgemeine Krankheitsgefühl, Schmerzen und Konzentrationsstörungen mit der Zeit etwas zurück. Die Betroffenen seien etwas belastbarer gewesen, einige hätten wieder einer Arbeit nachgehen können.
ME/CFS geht mit schwerer Fatigue und sogenannter Belastungsintoleranz einher. Die Erkrankung kann zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führen. Eine Verschlimmerung der Beschwerden nach Anstrengung gilt als charakteristisch. ME/CFS gab es schon vor der Corona-Pandemie, wurde dadurch aber bekannter. Die Beschwerden werden auch mit anderen Virusinfektionen in Verbindung gebracht.
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