Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wirft der Saarbahn Ignoranz beim neuen Tarifvertrag für Busfahrer von Auftragsunternehmen vor. Die Saarbahn kann diesen Vorwurf nicht nachvollziehen.
Aufgrund der Weigerung der Saarbahn könnten die privaten Betriebe Harz, Baron, Feld Fischer und Seibert die Lohnsteigerungen an ihre Beschäftigten nur weitergeben, wenn sie sich enorm verschuldeten. Daher stehe sogar eine Rückgabe der Verträge mit der Saarbahn im Raum. Das könnte bedeuten, dass 80 Fahrer ihre Arbeit verlieren und bei der Saarbahn ein Bus-Chaos drohe, betont Umlauf.
„Das ist eine Schande. Wir haben die Saarbahn und die Landeshauptstadt Saarbrücken angeschrieben, dass hier ein Problem besteht und um Klärung gebeten. Die Firmen haben dies ebenfalls getan, die Reaktion ist bisher gleich null“, schimpft Umlauf. „Wir erwarten vom Saarbrücker Oberbürgermeister Conradt ein sofortiges Engagement zur Klärung der Situation, bevor es zu einem weiteren Bus-Chaos in Saarbrücken kommt.
Nach dem neuen Tarifvertrag kommt ein Single, der bisher netto 1600 Euro verdient hat, auf knapp 1800 Euro beim Grundlohn. Hinzu kommen 30 Prozent Weihnachtsgeld und mehr Zulagen bei geteilten Diensten – wenn ein Fahrer zwischen zwei Einsätzen am selben Tag mehrere Stunden Pause hat. Ulrike Reimann, die Sprecherin der Saarbahn, stellt den Sachverhalt anders dar. „Wir haben nach europaweiten Ausschreibungen und einem Auswahlverfahren im vergangenen Jahr mit mehreren Fremdunternehmen Verträge geschlossen. Diese sehen vor, dass wir unsere Zahlungen an diese Unternehmen immer nur zum 1. Oktober anpassen können. Würden wir den Firmen jetzt mehr Geld überweisen, wäre das ein Verstoß gegen das Vertragsrecht.
Die Saarbahn sei sehr wohl bereit, ihre Zahlungen ab Oktober zu erhöhen. Zudem habe sie den privaten Unternehmen wegen der hohen Spritpreise bereits Liquiditätshilfen gewährt. „Bereits im Mai haben wir mit allen Betroffenen korrespondiert, und erst am Montag haben wir unsere Position erneut schriftlich mitgeteilt“, erklärt Reimann. Die Angriffe von Verdi seien also völlig unberechtigt.
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