Rechtzeitig zur Heim-EM in München stehen die deutschen Tischtennis-Stars in der Weltrangliste so gut da wie noch nie. Der Haken ist nur: Die Konkurrenz war auch schon lange nicht mehr so stark.
München - Dimitrij Ovtcharov denkt noch häufig an Olympia. „Manchmal“, sagt er, „schaue ich mir Spiele aus Tokio als Motivation an, um jetzt auch wieder besser zu werden.“
Seine Bronzemedaille im Einzel, sein episches Halbfinal-Match gegen den Chinesen Ma Long: Kein anderes Tischtennis-Ereignis hat Fernsehzuschauer in Deutschland in den vergangenen Jahren so gefesselt wie Ovtcharovs Auftritte beim olympischen Turnier des vergangenen Sommers.Fast genau ein Jahr danach beginnt an diesem Samstag die Tischtennis-Heim-EM in München. Die deutschen Stars sehen darin die nächste Chance, etwas Aufmerksamkeit auf ihren Sport zu lenken.
Für Boll und Ovtcharov ist dieses Mini-Olympia aber auch eine besondere Herausforderung. Bei sieben der vergangenen acht Einzel-Europameisterschaften gewann entweder der eine oder der andere den Titel. 2021 in Warschau standen sogar beide im Finale, Rekordtitelträger Boll gewann überraschend deutlich in 4:1 Sätzen.
Doch diesmal sind nicht nur beide gehandicapt, weil Boll noch immer an den Folgen eines Rippenbruchs leidet und Ovtcharov nach zwei Knöcheloperationen für acht Monate ausfiel. Diesmal ist die wirklich ernstzunehmende Konkurrenz für sie auch noch stärker, jünger und allein zahlenmäßig deutlich größer als in den Jahren zuvor.
Der 20 Jahre alte Schwede Truls Möregardh erreichte im vergangenen November in Houston das WM-Endspiel. Der 24 Jahre alte Slowene Darko Jorgic vom 1. FC Saarbrücken steht in der aktuellen Weltrangliste auf Platz acht. Der Nürtinger Dang Qiu von Borussia Düsseldorf gehörte nach seinem Sieg beim internationalen Turnier in Lima auch zum ersten Mal zu den Top 10. Und Team-Europameister Franziska vom 1.