Einmal die Woche diskutieren in der B.Z. Berlins Ex-Regierende Eberhard Diepgen (CDU) und Walter Momper (SPD) über Themen, die die Hauptstadt bewegen. Heute geht es um die Maskenpflicht im ÖPNV.
In Zeiten der Grippeinfektionen und Pandemien unterschiedlicher Gefahren für die Gesundheit können sich Menschen durch eine Maske schützen. Das erscheint mir als eine Binsenwahrheit und ein Appell zur Maske beim dichten Nebeneinander von vielen Menschen daher schon fast selbstverständlich.
Jetzt wird das alles noch unsinniger. In einigen Bundesländern soll auf den Maskenzwang im ÖPNV verzichtet werden. Ein Flickenteppich der unterschiedlichen Regeln in der Bekämpfung einer Pandemie droht sich weiter auszudehnen.
Die Experten streiten um das Ausmaß der Ansteckungsgefahren. Trotz vieler meist leichter Erkrankungen im Bekanntenkreis erscheint die Gefährdung durch– auch angesichts der Impfungen – geringer. Bei nasskaltem Wetter geht es auch mehr um die Grippewelle. Und weil das beschriebene Durcheinander den Kampf gegen Ansteckungen nicht befördert, kann ein Appell zum Maskentragen in Bus und Bahn in die Stelle vom strafbewehrtem MUSS treten.
Ich halte das Vorgehen der Länder, die die Maskenpflicht in Bus und Bahn abschaffen, für voreilig. Die große Winterwelle sowohl der Corona-Erreger als auch der Grippe liegt noch vor uns. Derzeit leiden besonders die Kinder unter der Ansteckung der Atemwege. Das sollte uns ein klares Zeichen sein.
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