Kurz vor ihrem 'Tagesthemen“-Abschied noch ein Fernsehpreis: Im Interview mit DWDL.de sprach Moderatorin Caren Miosga zusammen mit 'Tagesthemen'-Chef Helge Fuhst über ihre Live-Sendung aus Kiew und ihren bevorstehenden Wechsel zum Polittalk.
Miosga, Herr Fuhst, seit eineinhalb Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Wie gelingt es Ihnen, regelmäßig darüber zu berichten, ohne dass das Publikum des Themas überdrüssig wird?Das geschieht in Wellen.
Ihre"Tagesthemen"-Ausgabe aus Kiew, für die Sie gerade mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurden, liegt inzwischen schon 13 Monate zurück. Wie weit liegt diese Sendung inzwischen für Sie persönlich zurück?Seit der Corona-Pandemie, dem Beginn des Krieges und all den damit einhergehenden Krisen haben wir das Zeitgefühl ein wenig verloren. Da fragt man sich manchmal, was in welchem Jahr eigentlich passiert ist.
Welchen Unterschied macht es, eine ganze"Tagesthemen"-Sendung vor Ort zu senden, im Vergleich zu einer klassischen Schalte?Es ist für das Publikum ein Überraschungseffekt, wenn wir nicht aus dem Studio senden. Die Menschen schenken so einer Sendung eine ganz andere Aufmerksamkeit und sie bleibt in Erinnerung. Aber auch für das Team war es wichtig, selbst im Kriegsgebiet zu sein, mit den Menschen zu sprechen und nicht aus dem behüteten Deutschland zu schalten.
Im kommenden Jahr wechseln Sie allerdings komplett ins Studio - für den Polittalk am Sonntagabend. Wie schwer fällt Ihnen dieser Schritt nach 16 Jahren"Tagesthemen"?Es fällt mir wahnsinnig schwer, denn ich habe das so irre gern gemacht.
Wovor haben Sie am meisten Respekt, wenn Sie an den Wechsel auf den Talkshow-Sendeplatz nach dem"Tatort" denken? Anne Will erzählte jüngst, dass Sie die Aufmerksamkeit, die auf der Sendung lastet, in der Anfangszeit unterschätzt hat.Ich bin selbst gespannt zu erfahren, wie es wird. Ich weiß nur, worauf ich mich freue: Dass ichendlich leibhaftig mit Politikerinnen und Politikern reden kann.
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