Nicht er hat Russland verlassen, sondern Putin-Russland ihn, sagt Viktor Jerofejew. Ein Gespräch über die politische Zukunft des Landes und eine Ästhetik der Verzweiflung.
Herr Jerofejew, aus europäischer Perspektive überrascht, wie wenige Menschen in Russland sich auch ein Jahr nach Beginn des Angriffskrieges gegen den Krieg positionieren, trotz Sanktionen. Wie kommt das?
Warum sollten sie für die Ukraine sein? Sie denken, dass die Ukraine und Amerika dasselbe ist. Und sie waren immer gegen Amerika. Es ist Feindesland. Und wenn sie sich die Frage stellen sollten, warum russische Soldaten dort sind, dann lautet die Antwort: Weil die Ukraine unser Land ist. Es gibt für sie keinen Krieg jenseits der Grenze der Sowjetunion. Putin hat gesagt: Die Ukraine ist wie eine Frau, die jetzt mit einem anderen Kerl lebt. Der andere Kerl ist die USA. Das glaubt man.
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