GP-Sieger Robert Kubica ist derzeit WM-Letzter. Bei seinem Sponsor Orlen wird darüber nachgedacht, den Williams-Rennstall zu verlassen. Orlen-CEO Daniel Obajtek: «Wir erwägen alle Möglichkeiten.»
Robert Kubica kommt nicht vom Fleck. Auch in Kanada ist der WM-Vierte von 2008 als Letzter ins Ziel gekommen, so wie bei jedem Grand Prix der Saison 2019. Vor elf Jahren hat er in Montreal seinen einzigen Sieg errungen, 2019 hat er nicht mit seinen Gegnern, sondern eher mit seinem Wagen gekämpft.
«Leider gibt es in unserem Sport keine Zauberei», sagte Kubica im Anschluss an den Grossen Preis von Kanada. «Schon im Abschlusstraining war das Handling schwierig gewesen. Der Wagen baut zu wenig Grip auf, und mit mehr Sprit im Tank, bei gleichzeitig heisserem Wetter, wurde alles noch kniffliger. Der Wagen zog beim Bremsen zur Seite, obschon ich die Position des Lenkrads nicht änderte. Es war sehr anstrengend, das Auto auf der Bahn zu haben.
Etwas zu sagen hat Daniel Obajtek, CEO von Robert Kubicas Sponsor PKN Orlen. «Wir erwägen derzeit alle Möglichkeiten», sagt er gegenüber Sportowe Fakty. «Wir sprechen oft darüber, wie es weitergehen soll, und vieles wird davon abhängen, in welche Richtung Robert einschlägt.» Gemäss Obajtek schliesst PKN Orlen nicht aus, Kubica dabei zu helfen, bei einem anderen Rennstall anzudocken. Robert Kubica versteht nicht, wieso er mit einem schwierigen Fahrzeug kämpft, während sein Stallgefährte George Russel das Handling als «besser und besser» bezeichnet. In Polen wird zwischen den Zeilen unterstellt, dass der junge Mercedes-Schützling das bessere Material erhalte. Beweise dafür gibt es keine.
Robert Kubicas Rückkehr in die Formel 1 wurde möglich durch eine Mitgift in Höhe von angeblich 10 Millionen Euro der 1999 gegründeten Firma PKN Orlen, einem börsennotierten, polnischen Mineralölveredeler und Tankstellenbetreiber mit Sitz in Plock, der unter anderem Tankstellenketten in Polen, Deutschland, Tschechien und Litauen betreibt, mit insgesamt fast 3000 Stationen. PKN Orlen beschäftigt rund 20.000 Menschen und setzt im Jahr rund 20 Milliarden Euro um.
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