Beim Ausbau von barrierefreien Haltestellen für die Niederflurbahnen in Düsseldorf wollen Stadt und Rheinbahn anders vorgehen. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Wehrhahnlinie.
Foto: Bretz, Andreas Beim Ausbau von barrierefreien Haltestellen in Düsseldorf wollen Stadt und Rheinbahn bei den Niederflurbahnen vorerst den Schwerpunkt auf die Wehrhahnlinie legen, sowie geeignete Umleitungsstrecken. Zustimmen muss noch die Politik, die Entscheidung fällt im Stadtrat am 9. November.
Die Stadt erklärt ihre neue Strategie damit, dass für viele Stellen des Straßenbahnnetzes noch nicht absehbar ist, wie lang die Bahnsteigkanten in Zukunft sein müssen. Anders ist das bei der, wo derzeit bereits 60 Meter lange Züge zum Einsatz kommen. Deshalb soll jetzt zunächst im Wehrhahn-Netz der Ausbau der Haltestellen auf dieser Länge vorangetrieben werden. Einbezogen werden soll auch eine bislang bei Störungen im Tunnel fehlende Umleitungsstrecke.
Anders ist die Lage bei den Bahnen 701 , 704, 705, 706, 707, 708 und 709, wo die Züge 30 oder 40 Meter lang sind und auch die Haltestellen keine größeren Ausmaße haben. Noch muss laut Stadt über Jahre ermittelt werden, an welchen Stellen eher auf schnellere Taktung oder längere Züge gesetzt wird, um die Verkehrswende mit mehr ÖPNV in Düsseldorf voranzubringen.
Längere Bahnsteige können eben auch zur Folge haben, dass weniger Platz für Radwege, Sharing-Angebote, Parkplätze, Gastronomie oder Geschäftsauslagen bleibe. Zudem sagt die Stadt: „Stand heute ist nicht davon auszugehen, dass ein flächendeckender Ausbau von 60-Meter-Bahnsteigen im Straßenbahnnetz erforderlich werden wird.“Das gelte, obwohl bis 2040 eine um 50 Prozent stärkere ÖPNV-Nachfrage erwartet werde.
Bislang ist etwa die Hälfte der Haltestellen im Niederflurnetz barrierefrei. Etwas besser ist die Lage bei den Hochflurbahnen mit rund 65 Prozent. Laut Personenbeförderungsgesetz sollte ursprünglich bis zum 1. Januar 2022 die vollständige Barrierefreiheit im ÖPNV erreicht sein, in Düsseldorf wird das aber noch Jahrzehnte dauern. Die Stadt macht von einer Ausnahmeregelung Gebrauch.
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