Wer ist die „Friedensbewegung“? Altgediente Anti-Siko-Protestierende geraten ins Hintertreffen, Pro-Ukraine-Demonstrant:innen auch. Rechte jubilieren.
MÜNCHEN taz | Auf dem Königsplatz dröhnt am Samstagmittag Cat Stevens „Peace Train“, Marius Müller-Westernhagens „Freiheit“ und Nenas „99 Luftballons“ aus den Boxen. Dazwischen wechselt sich eine Kuhglockenkapelle aus der Schweiz mit einer bayerischen Trommeltruppe ab. An einem Stand gibt es Warnwesten mit der Aufschrift „Nein zur Impfpflicht“ und „Nehmt die Masken ab!“-Aufkleber.
Die Bühne, die vor der Propyläen aufgebaut ist, ziert ein Banner mit der Aufschrift „Macht Frieden!“. An wen sich das richtet, daran lassen sowohl Todenhöfer als auch Dehm keinen Zweifel. Denn für beide, wie auch für alle anderen auf dem Platz, ist klar, wer verantwortlich für den Ukraine-Krieg ist: die Nato im Allgemeinen und die USA im Besonderen.
„Es ist ein sehr guter Auftakt für den Friedensfrühling in Deutschland“, schwärmt Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer in eine Kamera. Elsässer hatte zuvor bereits an einer kleinen AfD-Demo auf dem nahegelegenen Karl-Stützel-Platz teilgenommen und ist von dort weitergezogen. Nun freut sich Elsässer, dass er und seine extrem rechten Kamerad:innen auch auf dem Königsplatz gern gesehen sind.
Während die deutsche Politik rumdruckst, wenn es darum geht, einen Sieg der Ukraine im Kampf gegen den Aggressor Putin klar zu benennen, ist die Lage für die Demonstrant:innen an diesem Samstag eindeutig. „Ukrainische Armee + deutsche Waffen=Sieg für Ukraine“ heißt es auf Plakaten. Und sie werden nicht müde zu rufen „Danke Deutschland für deine Hilfe“. Es geht viel darum, nach einem Jahr Krieg zusammen zu stehen.
Obwohl die Pro-Ukraine-Aktivist:innen zahlenmäßig deutlich weniger sind, werden sie sofort laut und mitunter auch aggressiv, als die ersten Anti-Siko-Demonstrant:innen vorbei ziehen. „Lumpenpazifisten geht zu Putin“ und „Ihr unterstützt Terroristen“, dröhnt es den wütend linken Gruppen entgegen. Faschistenfreunde nennen sie sie. Aber auch die linken Aktivist:innen sind nicht nur freundlich.
Dass parallel zur Anti-Siko-Demo fast 5 mal so viele Menschen an einem Protestzug mit ganz ähnlichen Forderungen – vor allem gegen die Nato und die USA – gespeist aus Anhänger:innen der Querdenker:innen-Szene und aus dem rechtsextremistischem Spektrum teilnahmen, will er nicht kommentieren. In Gesprächen bei den Anti-Siko-Leuten ist allerdings deutlich zu hören, wie „furchtbar“ das sei. „Zum Glück sind die ja nicht hier“, heißt es.
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