Rote Karte für die AfD: Beim Abgeordnetenverein »FC Bundestag« dürfen keine Spieler der Populisten auflaufen. Die Rechtsaußenpartei will den Platzverweis nicht akzeptieren und juristisch dagegen vorgehen.
Alle dürfen mitspielen? Nicht ganz: Wer die Werte Respekt, Teamgeist und Fairness nicht teilt, darf nicht beim FC Bundestag kicken. Diese Aufnahmen zeigen die Parlamentsbolzer bei einem Freundschaftsspiel Anfang April in Berlin gegen einen Mainzer Hobbyclub. Abgeordnete der AfD sollen nicht einmal in die Nähe des Balls kommen, das hatte der Verein im März bei einer Mitgliederversammlung entschieden.
Mahmut Özdemir, Mannschaftskapitän FC Bundestag : »Wir haben beschlossen, vorläufig keinen Spieler von der AfD auflaufen zu lassen, weder in der Kabine noch beim Umziehen noch auf dem Platz noch sonst wie.« Der Verein des deutschen Parlaments stehe für Weltoffenheit, Völkerverständigung und Toleranz – das sei unvereinbar mit dem Rechtspopulismus der AfD. Die Rechtsaußenpartei hat angekündigt, juristisch gegen die Entscheidung vorzugehen – bis dies geklärt sei, bleibt sie vom Spielbetrieb ausgeschlossen.
Mahmut Özdemir, Mannschaftskapitän FC Bundestag : »Die Initiative kam nämlich auch teilweise von gegnerischen Mannschaften, die uns gezielt gefragt haben und sagten, dass sie nicht auf das Spielfeld treten werden, wenn ihnen AfD-Abgeordnete als Spieler gegenübertreten. Das hat uns zunächst in eine Bredouille gebracht. Das hat uns auch in einen Loyalitätskonflikt gebracht.
Der AfD-Abgeordnete Jörn König würde gerne mitspielen. Er wirft SPD und Grünen vor, den Fußballverein politisch zu vereinnahmen. Doch der FC Bundestag hält am Platzverweis fest: Der Verein erfülle eine Vorbildfunktion. Der Rechtspopulismus der AfD sei mit den satzungsrechtlichen Zielen des Vereins nicht vereinbar.
Bundestag Alternative Für Deutschland (Afd)
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