Im Schwurgerichtsprozess gegen einen wegen Körperverletzung mit Todesfolge und des Verstoßes gegen das Heilpraktikergesetz angeklagten Solinger wurde nun am Wuppertaler Landgericht das Urteil verkündet: Der 46-Jährige muss eine Haftstrafe verbüßen.
Der Angeklagte bei einem früheren Verhandlungstag neben seinem Anwalt Jochen Ohliger.Die Kammer ist davon überzeugt, dass der Angeklagte im Sommer 2019 einem Mann aus Hessen Silikonöl in Penis und Hoden gespritzt hat. Kurz nach der „Behandlung“ war der 32-Jährige mit Atemnot in die Uniklinik in Gießen eingeliefert worden. Perforation des Darms, Blutvergiftung, Leberversagen: Es folgte ein Martyrium und nach sieben Monaten der Tod des Mannes.
Der 46-Jährige hatte sich nach Spanien abgesetzt und sich später dem Gericht gestellt. Von dort aus wurde umgehend der Haftbefehl vollstreckt, und der Solinger kam in Untersuchungshaft. Es war Verteidiger Jochen Ohliger, der seinem Mandanten zuvor nahegelegt hatte: Sollte er das Silikonöl gespritzt haben, wäre es besser, vor Gericht reinen Tisch zu machen. Der Angeklagte hatte die Tat bestritten und blieb dabei: Er habe dem 32-Jährigen die Spritze damals verweigert.
Ausgesagt hatten im Prozess auch Zeugen, denen der Solinger noch nach dem Tod des 32-Jährigen aus Hessen das Silikonöl gespritzt hatte. Zum letzten Mal im März 2023 – da hatte das Amtsgericht längst Anklage erhoben.
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