Jahrelang zog sich der Rauswurf von Thilo Sarrazin aus der SPD. Nun durfte Altkanzler Gerhard Schröder in der Partei verbleiben – und der Islamkritiker ohne Parteibuch hat seine Vermutungen, wieso.
entschied am Montag in erster Instanz, dass Schröder kein Verstoß gegen die Parteiordnung nachgewiesen werden könne. Sie sieht damit keine Grundlage für eine Rüge oder gar einen Parteiausschluss. Gegen die Entscheidung ist innerhalb von zwei Wochen Berufung möglich.
Aus Sicht von Schröders Anwalt war keine andere Entscheidung zu erwarten. Der »Neuen Osnabrücker Zeitung« sagte Michael Nagel, Schröder habe sich »von Beginn an deutlich gegen den Krieg distanziert, die Entscheidung Russlands als Fehler bezeichnet«. Die Entscheidung der Kommission kam bei Genossen im Südwesten dagegen nicht gut an. »Das Urteil enttäuscht mich persönlich und enttäuscht uns als SPD Kreisverband Heidelberg«, sagte der Vize-Chef der SPD in der Stadt, Tim Tugendhat, am Montag. Sein Verband gehörte zu denjenigen, die Schröders Ausschluss vorantrieben. Man behalte sich vor, in Berufung zu gehen, sagte er.