Zweistellige Milliardengewinne haben Mercedes, VW und BMW in diesem Jahr erwirtschaftet. Doch mit solchen Erfolgsmeldungen könnte es bald vorbei sein.
. Der wichtigste deutsche Autovermieter, der bislang vor allem mit deutschen Marken wirbt, will in den kommenden Jahren 100.000 Elektroautos bei den Chinesen kaufen.
Ihre Produkte sind längst nicht mehr billige Kopien westlicher Marken. Sie dominieren bereits jetzt das Geschäft mit elektrischen Klein – und Kompaktwagen. Smart und Mini, Töchter von Mercedes und BMW, lassen ihre Elektroautos über Joint Venture maßgeblich von chinesischen Partnern entwickeln.Langfristig sind die Chinesen wahrscheinlich die stärkeren Wettbewerber als.
Chinesen verstehen ein Auto als Teil eines digitalen Ökosystems. Wie ein Smartphone muss das Auto mit der Stadt vernetzt sein, es muss lernen können und sich durch ständige Updates aus dem Internet erneuern. Solche Autos leben von neuen und mutigen Innenräumen, hier kommuniziert man mit Sprachassistenten und nicht mit komplizierten Benutzermenüs.
Auch hier müssen die Deutschen erst noch zeigen, dass sie das Feld beherrschen. Im VW-Konzern ging der erste Wurf daneben. Das Chaos um die Softwaretochter Cariad, die Herbert Diess im Sommer den Job als Konzernchef kostete, ist noch nicht behoben. Sein Nachfolger Oliver Blume musste wichtige Projekte erst einmal auf die lange Bank schieben.
Gewinnen lässt sich dieser Wettbewerb nur mit einer cleveren Rohstoffpolitik und mutigen Innovationen. Für die Rohstoffpolitik ist die Regierung zuständig, für die Innovationen sind es die Unternehmen. 2023 wäre ein gutes Jahr, das zu beweisen. Nicht der Gewinn aus dem letzten Verbrennungsmotor oder dem größten Swarovski-Kristall entscheidet über das Schicksal der deutschen Autoindustrie. Sondern einzig die Frage, ob die Branche technologisch vorne ist.
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