NFTs schaffen künstliche Einzigartigkeit. Sie kommerzialisieren das Internet, frei nach dem Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben.
BERLIN taz | Für 1,3 Millionen US-Dollar lässt sich viel kaufen. Justin Bieber erwarb kürzlich damit das Abbild eines gelangweilten Affen. Den hängt er sich aber nicht in Wohnzimmer, denn es handelt sich um ein Online-Zertifikat, ein NFT, Non-Fungible Token. Übersetzt heißt das in etwa: nicht übertragbare Gutscheine. 10.000 Affen verkauft der „Bored Ape Yachtclub“ vierer anonymer Künstler:innen als digitale Kunst.
„Dahinter verbirgt sich nichts Neues, vor allem schöpfen NTFs keinen echten Wert“, sagt Ökonom Bibow. Sie tauchen auf, weil der Kapitalismus immer neue Wege sucht, Geld zu verspekulieren. Das ging im Internet bisher allerdings nur bedingt auf – wegen der dort lange vorherrschenden Gratiskultur. Dort ziehen die NFTs aber auch ein: Ausgesuchte Sammler könnten ihre NFTs bald auf Instagram zeigen, kündigte Meta-Chef Mark Zuckerberg vor wenigen Tagen an.
Selbst der Umweltverband WWF setzt inzwischen auf den Hype. „Krypto-Kunst für Artenschutz“, verspricht er mit seinen „Non-Fungible Animals“, kurz „NFA“. Wer ein digitales Tier kaufen und damit spenden möchte, muss mit Kryptowährung handeln. Allein Bitcoin verbraucht jährlich rund 125 Terrawattstunden Strom pro Jahr, so die University of Cambridge 2022. Das macht 0,6 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus.
Der Kapitalismus habe außerdem immer mehr zuvor nicht-kommerzialisierte Räume und Güter erschlossen. „Wenn Sie heute durch die Stadt spazieren, gibt es kaum etwas, für das Sie kein Geld bezahlen müssen. Man kann schon froh sein, wenn eine Parkbank vorhanden ist“, sagt Schmitt. Das gelte auch im Digitalen. Der Kapitalismus kommerzialisiert, wo es nur geht. Nun eben die Gratis-Kultur in Form von NFTs.
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