Nicht in Frankfurt, sondern in Wiesbaden regiert der Ministerpräsident. Ein Treppenwitz der Geschichte? Vielleicht. Dafür gibt es warme Quellen.
Ein großes Ganzes mit viel Grün: Neroberg mit Blick auf Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden Foto: Volker Preusser/imago
Fangen wir mit Adolph an, Herzog und Vollidiot. Mit Frankfurt, der Freien Reichsstadt, hatte sein Geschlecht wenig am Hut. Da war’s ihm zu kaiserlich und bürgerlich. Lieber präsidierte der Adolph in Wiesbaden. 1866 erklärte ihm Otto von Bismarck geduldig, warum er sich im kommenden Krieg gegen Österreich besser mal den Preußen anzuschließen hätte. Adolph hörte sich das huldvoll an, wählte trotzdem Wien – und war sein Fürstentum los.
Aus jener Zeit stammt der Goldstaub, der hier manchmal noch auf den Dächern und Straßen zu liegen scheint, vor allem auf den vergoldeten Zwiebelkuppen der orthodoxen Kapelle, die noch der alte Adolph seiner verstorbenen Braut, einer Romanowa, am Neroberg hatte errichten lassen. Wiesbaden wurde zu Bad Wiesbaden, einem idyllischen Alterssitz verdienter Beamter und Offiziere sowie sonstiger Leute, die von den Zinsen ihrer Vermögen lebten.
Der Tennisspieler, und hier beenden wir den historischen Teil, kam als Sohn eines US-Luftwaffenoffiziers zur Welt. Wie Wiesbaden unmittelbar nach dem Krieg auf einen Besucher aus der „Ostzone“ wirkte, darüber erteilte Walter Kempowski in „Uns geht’s ja noch gold“ beredte Auskunft im Soziolekt der Zeit: „Am Abend war ich in Wiesbaden, Milde Luft und Dampf aus Gullis, Hier gab es warme Quellen.
Apropos Erbenheim. 28 umliegende Gemeinden hat Wiesbaden inzwischen usurpiert beziehungsweise eingemeindet, von Naurod im Wald bis zu Schierstein am Rhein, vom Taunus Wunderland bei Schlangenbad bis zum rechtsrheinischen Mainz-Kastel, das Bewohnerinnen und Bewohner der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt noch heute als besetztes Gebiet betrachten. Der übliche Lokalimperialismus also, der Wiesbaden heute eine Einwohnerinnenschaft von rund 280.
Auf märchenhafte Weise schwul und Waise Im Verein mit Frankfurt, Darmstadt, Rüsselsheim, Offenbach oder Mainz fühlt Wiesbaden sich ohnehin an, als sei es Teil eines größeren Ganzen – ein großes Ganzes mit viel Grün dazwischen und einem funktionierenden Flughafen direkt an der Kreuzung von A3 und A5.
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