Die Grand-Prix-Fahrer haben die Nase voll davon, ständig Sprit sparen zu müssen und mit den Reifen umzugehen wie mit rohen Eiern. Romain Grosjean: «Das ist Le Mans, das ist doch nicht mehr Formel 1.»
Was ist die Definition von Formel 1? Red Bull Racing-Star Max Verstappen zieht ein gnadenloses Fazit: «Unsere Rennen sind einfach nicht interessant genug, weil das Überholen so schwierig ist. Was mir auch missfällt: Dass wir nur drei Motoren pro Jahr haben. Die Fans wollen doch nicht zuschauen, wie wir mit den Triebwerken haushalten müssen. Wir wollen in der Formel 1 volle Kanne vom Start bis ins Ziel brettern, und das können wir nicht. Das finde ich schade.
Fernando Alonso hat das so formuliert: «Wir fahren, um zu sparen. Wir müssen mit den Reifen haushalten, mit dem Sprit, mit der Energie, das ist alles frustrierend. Wenn ich Kart fahre, dann spüre ich pures Adrenalin: Ich gehe auf die Bahn und lege eine Serie hin – 55 Sekunden, dann 55.2, 55.1, 55.0, 55.1 und so weiter, ich kann zwanzig Runden innerhalb von zwei Zehnteln fahren, kein Problem.
Haas-Pilot Romain Grosjean meint: «Spritsparen und mit den Reifen haushalten, das ist für die Formel 1 einfach nicht der richtige Weg. Wenn du in Le Mans fährst, gut, immerhin handelt es sich um ein Langstreckenrennen. Aber bei uns sollten wir doch so schnell als möglich fahren, und das können wir heute nicht. Das ist falsch.»
Es ist so falsch, dass die Mitglieder der Fahrervereinigung GPDA endlich handeln wollen. Sie wollen am Freitagabend im Rahmen der üblichen Fahrerbesprechung in Brasilien bei Rennleiter Charlie Whiting ihre Bedenken deponieren. Schwerpunkte: Das immer schwierigere Reifen-Management und die gewaltige Kluft zwischen den besten drei Rennställen Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing zum Rest der Welt.
Romain Grosjean, einer von drei GPDA-Präsidenten : «Wir wollen einfach dem Verband klarmachen – so machen die Rennen keinen Spass. Die Kluft zwischen den Top-Teams und dem Mittelfeld ist gewaltig. In Mexiko war der Sechstplatzierte zwei Mal überrundet. Wie sollen wir da jemals den Fahrer eines Mittelfeldrennstalls auf dem Siegerpodest wiedersehen? Wir können nicht uns nicht einfach zurücklehnen. Wir müssen etwas tun für diesen Sport, den wir lieben.