Unser Kolumnist Maurice Höfgen hat nachgerechnet: Für die Bahn wäre es günstiger, auf Weselskys Forderungen einzugehen, als weitere GDL-Streiks zu provozieren.
Unser Kolumnist Maurice Höfgen hat nachgerechnet: Für die Bahn wäre es günstiger, auf Weselskys Forderungen einzugehen, als weitere GDL-Streiks zu provozieren.führt zum mittlerweile fünften Streik. Erst mal nur weitere 35 Stunden – symbolisch für die Forderung nach einer 35-Stunden-Woche, doch danach könnte es weitergehen.Natürlich nerven die Streiks, wenn die Bahn nicht wie geplant fährt oder überfüllt ist.
Der Vorwurf, die GDL würde sich keinen Zentimeter bewegen, greift also ehrlicherweise ins Leere. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass die GDL mit allen Bahnbetrieben die gleiche Einigung treffen will, um Lohndumping zwischen den Firmen zu vermeiden.Zurück zur Frage, ob eine Einigung zu GDL-Bedingungen für die Deutsche Bahn nicht günstiger wäre. Rechnen wir mal nach. Die GDL-Tarife gelten lautfür rund 10.000 Mitarbeiter bei der Bahn.
Würde sich die Bahn also mit der GDL auf das einigen, was die auch mit den 28 anderen Wettbewerbern vereinbart hat, würde das überschlagsweise 144,5 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten in zwei Jahren bedeuten. Also gerade einmal halb so viel wie die Streiks. Und das bei einemneue Mitarbeiter einstellen, wenn sie sich auf die GDL-Forderung einlassen würde. Wie sie auf die Zahl kommt, erklärt sie aber nicht.
Der Autor des Textes ist Ökonom und Betriebswirt. Zuvor als Einkäufer und Unternehmensberater, derzeit u.a. als Youtuber, Redner, Buchautor und wissenschaftlicher Mitarbeiter für Finanzpolitik im Büro von Christian Görke im Bundestag tätig. Sein neuestes Buch heißt „Teuer“, sein YouTube-Kanal und Newsletter „Geld für die Welt“.
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