Eine Erwiderung von Ulrich Reitz: Gas-Sanktionen schaden uns? Die absurden Argumente der Putin-Versteher
und in den USA das Gas besorgen muss, zahlt eben Marktpreise. Und die sind höher, weil die Russen ihr Gas durch Nicht-Lieferung drastisch verknappt haben. Es war also nicht, wie Sahra Wagenknecht im Bundestag sagte, ein westlicher „Wirtschaftskrieg“ der den Gaspreis nach oben schraubte, sondern ein Wirtschaftskrieg, den Putin vom Zaun brach.
Was Wagenknecht betreibt, kannte man bisher schon von der AfD: Eine Täter-Opfer-Umkehr. Beide radikale Parteien haben die Amerikaner als Drahtzieher hinter allem ausgemacht, was gerade passiert.
Wirtschaftlich bedeutet der Ukraine-Krieg ein Rennen gegen die Zeit. Die West-Sanktionen treffen Russland zwar, aber richtig durchschlagend erst mit einer Verzögerung – das ist das Wesen ökonomischer Sanktionen. Die russischen Gas-Sanktionen allerdings wirken unmittelbar. Diese Zeit-Asymmetrie erweckt den Eindruck, die West-Sanktionen seien ein Schuss ins eigene Knie.
Was aber so nicht stimmt, denn die russische Wirtschaft ächzt wie beschrieben schon jetzt, sie steckt in einer tiefen Rezession, die Folgen werden aber vor allem mittel- und langfristig spürbar sein. Russland ist seit Kriegsbeginn vom westlichen Technologie-Transfer abgeschnitten und leidet unter der Abwanderung seiner technischen Elite.