Gastbeitrag von Gabor Steingart: Fünf Gründe, wieso eine Wagenknecht-Partei scheitert
Die Meinungsforscher mit ihren schnellen Telefonumfragen befeuern die Debatte. 19 Prozent sagt eine Umfrage der Meinungsforschungsfirma Kantar einer Wagenknecht-Partei voraus. Man ahnt schon, dass diese Jubel-Demoskopen, wenn sich die Zahlen am Sonntag der Bundestagswahl 2025 in Luft aufgelöst haben, in die Büsche schlagen werden.
Selbst in die Merkel-CDU – wie zuvor schon in der Norbert Blüm-CDU – hat die linke Idee Wurzeln geschlagen. Oder praktisch gesprochen: Einen Apfel kann man halbieren, man kann ihn auch vierteln. Aus dem Rest wird dann Apfelmus.Das Grundgesetz der Bundesrepublik macht es bewusst schwer, eine neue Partei aus dem Boden zu stampfen.
Das aber bedeutet: Jeder Parteigründer muss zugleich ein guter Organisator sein. Er oder sie braucht mehr als nur sich selbst.Nicht die politischen Parteien sind falsch, sondern die Rituale, die sie sich angewöhnt haben: Fünf Münder, kein Ohr. Im Grunde gibt es heute schon für jede politische Farbe eine Organisation, die auf dem Wahlzettel steht.
Aus Individualisten werden jetzt Parteigänger. Und bevor man sich versieht, entsteht der Parteiapparat, die Lehmschicht der Demokratie. Dieser Prozess muss disruptiert und nicht dupliziert werden.Sahra Wagenknecht ist eine Nonkonformistin, die sich weder vom Parteistatut noch vom Fraktionszwang politisch festschrauben lässt. Im Grunde ist sie eine Freiheitliche, die zeitlebens nicht zuerst Arbeiter- oder Frauenrechte verteidigt hat, sondern ihren Freiheitsraum.
Fazit: Die streitbare Linke Wagenknecht wäre schlecht beraten, wenn sie ihren Einflüsterern folgt, die sie jetzt am Ärmel zupfen und zur Neugründung ermuntern. Die politische Landschaft würde – so paradox kann Politik sein – eine neue Organisation gewinnen und eine politische Attraktion verlieren. Ein Solitär, der sich multipliziert, hört auf, ein Solitär zu sein.Gabor Steingart zählt zu den bekanntesten Journalisten des Landes.
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