Frank Spilker über das neue tanzbare Album „Hallo Euphoria“ seiner Band Die Sterne und Glücksgefühle, die Musik auslösen kann – trotz der Weltlage.
taz am wochenende: Frank Spilker, „Hallo Euphoria“ heißt das neue Sterne-Album. Wann hatten Sie zuletzt euphorische Momente?
Ich freue mich, erst mal über Musik sprechen zu können. Als deutschsprachige Band wird man oft ausschließlich zu Songtexten befragt. Ich glaube, ich weiß, woran es liegt, dass dieses Album so klingt. Wir haben es direkt nach der mehrmals verschobenen Tour im Herbst 2021 aufgenommen. Als wir ins Studio gingen, waren wir perfekt eingespielt. Das ist für eine Band echt wichtig.
Die Tour: 8.10. Osnabrück „Kleine Freiheit“, 9.10. Köln „Gebäude 9“, 11.10. Freiburg „Jazzhaus“,12.10. Nürnberg „Z-Bau“, 13.10. München „Hansa 39“. Wird fortgesetzt. 2018 fand ja nach dem Ausstieg von Thomas Wenzel und Christoph Leich eine Zäsur bei Die Sterne statt. Gab es die Überlegung, sich als Band aufzulösen?
Der Ukrainekrieg hatte noch gar nicht begonnen, als wir das Album fertiggestellt haben – auf den Krieg kann man den Song also nicht münzen. Aber er handelt unter anderem von der realen Angst vor einem aufkeimenden Faschismus in den USA und in Europa. Zugleich ist „Wir wissen nichts“ eine grundsätzliche Aussage über unsere Existenz. Wir kennen die Zukunft nicht, wir wissen nicht, wer oder was als Nächstes auftaucht und die Zukunft zum Positiven oder Negativen verändert.
Diesbezüglich bin ich angstfreier geworden. Die Songs sind ja nicht durchweg plakativ. Es fängt an mit einem Stück, das Orientierungslosigkeit und Mutlosigkeit illustriert , und es wird immer entschiedener und entschlossener. Außerdem führen einen auch die vermeintlich plakativen Songs auf die falsche Fährte: Da werden lauthals Freiheitsrechte eingefordert und die Selbstverständlichkeit, diese immer weiter auszudehnen.
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