Bei Calais starben sechs Menschen, eine junge Frau und ihr Baby mussten ihr Leben vor der Küste Tunesiens lassen. Erneut retten Hilfsorganisationen Hunderte aus dem Mittelmeer.
54 Menschen konnten aus dem im Ärmelkanal gekenterten Boot gerettet werden Foto: Pascal Rossignol/reuters
„Wir haben 54 Menschen gerettet, darunter eine Frau“, sagte Anne Thorel, eine Freiwillige, die auf einem der Rettungsboote war. Sie schilderte die verzweifelten Bemühungen der Migranten, mit ihren Schuhen Wasser aus ihrem sinkenden Boot zu kippen. „Es waren zu viele von ihnen auf dem Boot.“ Premierminister Rishi Sunak versucht mit einer restriktiven Asylpolitik die Zahl der nach Großbritannien kommenden Migranten zu verringern. Er baut darauf, dass er damit die Popularität seiner in Umfragen schlecht abschneidenden Konservativen Partei verbessern kann.
Tunesien ist ein wichtiges Transitland für Migranten, die über die gefährliche Mittelmeer-Route nach Europa gelangen wollen. Seit Anfang des Jahres kamen laut der Internationalen Organisation für Migration mehr als 1800 Menschen bei Unglücken auf dem Mittelmeer zwischen Nordafrika und Europa ums Leben.
Den Angaben zufolge wurden der Schiffscrew zwei Häfen zugewiesen. Die noch auf der „Ocean Viking“ verbliebenen Überlebenden würden nun nach dem Zwischenhalt auf Sizilien nach Civitavecchia gebracht, nahe der italienischen Hauptstadt Rom. Am Freitagabend hatte SOS Méditerranée zunächst mitgeteilt, dass der erste Teil der Flüchtlinge und Migranten nach Lampedusa gebracht werde.
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