Der Interims-Geschäftsführer der 'documenta', Farenholtz, hat im DLF-Interview einen fehlerhaften Umgang mit Antisemitismus-Vorwürfen eingeräumt.
Interims-Geschäftsführer bis zum Ende der aktuellen Weltkunstausstellung Documenta 15 im September: Alexander Farenholtz.
Dies werde nun nachgeholt. Laut Farenholtz ist eine strafrechtliche Prüfung durch Polizei und Staatsanwaltschaft bereits erfolgt. Der Interims-Geschäftsführer sieht keinen Grund, die Kunstausstellung vorzeitig zu beenden. Er habe den Eindruck, dass die documenta für die meisten Besucher weiterhin ein positives Erlebnis sei, so Farenholtz.
Der hessische Antisemitismusbeauftragte Becker kritisierte, Erklärungen oder Formen der Einordnung seien das falsche Mittel im Umgang mit Judenhass. Der jüdische Verein"Werteinitiative" forderte den Rücktritt von Farenholtz. Farenholtz relativiere offensichtlich antisemitische Stereotype und verkläre diese als unproblematisch, sagte der Vereinsvorsitzende Adler. Das Internationale Auschwitz Komitee kritisierte schwere Versäumnisse der Verantwortlichen.
Eine Museumsbesucherin hatte auf Zeichnungen des syrischen Künstlers Burhan Karkoutly hingewiesen, die aus der Broschüre"Presence des Femmes" von 1988 stammen. Sie weisen nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen judenfeindliche Stereotype in der Darstellung von israelischen Soldaten auf. Laut documenta handelt sich nicht um ein ausgestelltes Kunstwerk, sondern um Archivmaterial, das präsentiert worden sei.
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