Im Interview spricht der frühere EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio über die avisierte Zinswende, das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale und ein neues EZB-Instrument gegen ein Auseinanderdriften der Euro-Staatsanleiherenditen.
© Bildquelle: picture alliance / Arne Dedert/dpa / Lange Zeit hat Vítor Constâncio die EZB-Politik wesentlich mitgeprägt – erst als Zentralbankchef seines Heimatlandes Portugal und von 2010 bis 2018 als Vizepräsident der EZB. Heute gilt er als einer der profundesten Beobachter der EZB.
Herr Professor Constâncio, was bereitet Ihnen aktuell mehr Kopfzerbrechen – die rekordhohe Inflation im Euroraum oder die starke Konjunkturabschwächung samt Sorgen vor einer Rezession? Beide Phänomene sind natürlich beunruhigend. Außerdem sind sie miteinander verbunden. Wenn es zu einer Rezession oder auch nur zu einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums kommt, wird dies allein schon zu einem Rückgang der Inflation beitragen.
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