In einem Feuchtgebiet Argentiniens brennt es seit drei Jahren immer zur selben Zeit. Das Ökosystem ist wichtig für Umwelt und Klima. Wer ist schuld?
Zerstörung eines Ökosystems: Seit drei Jahren brennt es im Flussdelta des Paraná Foto: Natacha Pisarenko/apWieder ein wolkenloser Morgen, wieder wird kein Regen fallen, so geht das schon seit Monaten. Noch weiß Rinderzüchter Enzo Mariani nicht, wie arg es an diesem Tag wird, aber er ahnt es, als er das Haus verlässt: Ein beißender Geruch schlägt ihm entgegen. Rauch, den der Wind an diesem Tag bis ins 300 Kilometer entfernte Buenos Aires trägt.
Ende September brennt es nicht mehr auf Marianis Land, aber noch immer kann man am Horizont vereinzelt Rauchsäulen aufsteigen sehen. Der Rinderzüchter will der Reporterin heute zeigen, warum die, die mit dem Finger auf sie, die Ganaderos, zeigen, falsch liegen – die Umweltaktivisten, die Politiker, die Städter. Treffpunkt ist Marianis Jachthafen.
Bis Ende der 1990er der Bau einer Brücke das Leben auf den Inseln veränderte. 4,1 Kilometer lang und 21,3 Meter breit, verbindet sie die Stadt mit dem Flussdelta. Aktivist:innen, die sich für den Schutz der Feuchtgebiete einsetzen, sagen heute: „Mit der Brücke fing alles an“, und meinen damit die Zerstörung des Deltas, den „Ökozid“.
„Um sich zu wehren“, sagt Mariani, gründen 80 Ganaderos im Juli 2021 die „Bürgervereinigung Insel-Gemeinschaft“. Sie organisieren Versammlungen, laden Journalist:innen ein und veröffentlichen Videos auf Youtube, in denen die Wortführer vom „Feuerkrieg“ sprechen. Mariani sagt, er habe ein Video zugeschickt bekommen, in dem ein US-Geologe in einem Interview gesagt habe, Dürren habe es schon immer gegeben, es handele sich um ein „periodisch auftretendes natürliches Phänomen“. Auf den Einwand, dass der Klimawandel aktuelle Dürren immens verstärke, schüttelt Mariani den Kopf, „das ist alles Teil einer großen Erzählung“.
Mariani sagt, er sei der Böse in diesem Film. Ein Rinderzüchter, dessen Name bei Demonstrationen oft auf Plakaten zu lesen ist: „Klar, haben die mich auf dem Kieker, der Mann mit dem Geld, mit den Jachten.“ Romina Araguas, die Anwältin, 44 Jahre alt, streicht sich die graue Tolle aus dem Gesicht, spricht schnell, routiniert und mit einem Lächeln über Mariani. Er sei geschickt darin, Leute mit höflichem Charme und der Aura eines wohlwollenden älteren Herren von seiner vermeintlichen Unschuld zu überzeugen: „Aber die Fakten sprechen gegen ihn.“ Araguas wehrt sich gegen den Vorwurf, sie wollten jede landwirtschaftliche Aktivität auf den Inseln verbieten.
Hoffnung auf das Schutzgesetz Doch darüber, wie diese tätig werden soll, gibt es wieder Zwist. Während Enzo Mariani und die Gemeinschaft der Insel-Ganaderos mehr Löschflugzeuge und Polizei fordern, setzen Romina Araguas und die Umweltaktivist:innen alle Hoffnung auf das nationale Schutzgesetz für Feuchtgebiete, das „Ley de Humedales“.
Ende 2020 war auch das Jahr, in dem Romina Araguas mit einer Kollegin beschloss, ihren Appell an eine höhere politische Ebene zu richten: an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte. Das Gericht überwacht die Einhaltung der Amerikanischen Menschenrechtskonvention in 24 lateinamerikanischen Mitgliedstaaten.
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