Die iranische Popmusik der siebziger Jahre war von großen Künstlerinnen wie Googoosh geprägt. Sie machen auch der heutigen Generation Mut.
Die iranischen Sängerinnen Ramesh und Googoosh auf einem Plattencover aus den 70er Jahren Foto: UtCon Collection/Alamy/mauritius images
Sie begann ihre Karriere im Kindesalter – als junge Frau jedoch internationalisierte sie die iranische Popkultur in einer Mischung aus persischer Poesie mit Jazz, Latin, Chanson und einer gehörigen Portion Funk in typisch persischer 9/8-Rhythmik. Wie überall in der Welt der Popkultur spielt Mode eine große Rolle für ihren Aufstieg.
Nur hatte sie dafür wenig Zeit. Mit der von den Islamisten gekaperten Revolution von 1979 verstummt der iranische Pop wie man ihn aus den Siebzigern kannte. Die Protagonist:innen der Popkultur und ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung verlassen das Land. Im Nachgang der Revolution wird Musik unter strengen Auflagen produziert. Und Sängerinnen werden davon gänzlich ausgeschlossen. Zudem tobt ab 1980 der Krieg mit dem Nachbarland Irak.
Bakhtiari spricht von einem Empowerment, da „die Dinge, die von den Massen konsumiert wurden, auch von ihnen hergestellt wurden.“ Vielleicht ist auch das ein Grund für die weitläufige, manchmal etwas nostalgische Identifikation mit den kulturellen Hervorbringungen der Sechziger und Siebziger. Erst im Jahr 2000 immigriert sie nach Kanada. In der Diaspora findet sie schnell wieder Anschluss. Ihre Aufnahmen hatten sich über Jahrzehnte via Bootlegs verbreitet. Dem amerikanischen Magazin Pitchfork gestand Googoosh im Jahr 2018, dass sie vom Ausmaß ihrer Beliebtheit in der Isolation nichts mitbekommen hatte.