Die Mitglieder der Bundesregierung sind ständig auf Reisen, häufig per Flugzeug. Auf Linienflüge greifen die Ministerinnen und Minister aber kaum zurück, zeigt ein Papier der Regierung - das sorgt für scharfe Kritik.
Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Ministerinnen und Minister haben seit ihrer Vereidigung vor fast zwei Jahren nur einen kleinen Teil ihrer Auslandsreisen mit Linienflügen absolviert.
Lambrecht machte in ihrer gut einjährigen Amtszeit 25 Auslandsreisen - ebenfalls alle mit der Flugbereitschaft. Ihr Nachfolger Boris Pistorius flog bei seinen bisher 18 Reisen immerhin einmal mit Linie. Außenministerin Annalena Baerbock war den Angaben zufolge bei ihren 90 Auslandsreisen bis zum 5. September drei Mal mit Linienflügen unterwegs.Bundesaußenministerin Annalena Baerbock geht an Bord einer Maschine der Flugbereitschaft .
Unter dem Strich weist die Aufstellung 271 Reisen und 218 Einzelflüge mit der Flugbereitschaft aus. Dem stehen 39 Reisen sowie 129 Einzelflüge mit Linie gegenüber. 11 weitere Reisen werden als teils mit Linie, teils mit der Flugbereitschaft angegeben.Die Flugbereitschaft ist in den letzten Jahren immer wieder wegen Pannen in diegeraten. Zuletzt musste Baerbock eine Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi wegen einer defekten Landeklappe abbrechen.
Trotzdem reisen gerade die Vielflieger der Bundesregierung ungern mit Linie, weil der Planungsaufwand ungleich größer ist. Auch gibt es von Berlin im Vergleich zu anderen Hauptstadt-Flughäfen wie London oder Paris verhältnismäßig wenige Direktflüge ins Ausland.Die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen kritisierte die Praxis.
„Bezeichnend ist, dass selbst Bundesinnenministerin Nancy Faeser lieber die teuren Bundeswehr-Maschinen nutzt, als für die Steuerzahler günstiger Linie zu fliegen.“ Das Innenministerium meldete für Faeser 34 Auslandsreisen mit der Flugbereitschaft, aber nur zwei Linienflüge.
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