Wladimir Putin wirbt vor den Präsidentschaftswahlen in Russland mit einer starken Wirtschaft – trotz der Sanktionen. Der Ökonom Igor Lipsits ordnet die Thesen ein. Ein Interview.
Wladimir Putin wirbt vor den Präsidentschaftswahlen in Russland mit einer starken Wirtschaft – trotz der Sanktionen. Der Ökonom Igor Lipsits ordnet die Thesen ein. Ein Interview.Die Präsidentschaftswahl in Russland geht am Sonntag in die Endphase. Der Ökonom Igor Lipsits erklärt im Interview, wie es der russischen Wirtschaft während des Ukraine-Kriegs wirklich geht.
Dies geschieht folgendermaßen: Haushaltsmittel werden für die Entwicklung der einheimischen Produktion bereitgestellt, stattdessen werden chinesische Waren importiert, mit einem russischen Branding versehen und man sagt: „Seht her, wir haben alles substituiert!“ Das Geld wird ausgegeben, nichts wird gebaut, die Beamten berichten positiv „nach oben“ und alle sind glücklich.
Russland erlebt eine katastrophale Entvölkerung. Männer werden getötet und zu Krüppeln gemacht. Damit geht wertvolles Humankapital verloren – sie werden weder in der russischen Wirtschaft arbeiten, noch Kinder zeugen. Die aktuelle Geburtenrate ist auf demvon 1991, als die Sowjetunion zerfiel. Die zusätzliche Belastung durch die Auswanderung verstärkt das Problem, da junge Menschen Russland den Rücken kehren.
Finanzminister Siluanow äußerte die Idee, Anleihen in chinesischen Yuan zu platzieren. Bisher gibt es keine offizielle Bestätigung, dass China bereit ist, Russland Kredite zu gewähren. Gleichzeitig durchlebt das Reich der Mitte selbst schwierige Zeiten und benötigt finanzielle Ressourcen. Es ist schwer vorstellbar, dass China Russland jetzt aktiv Geld gibt.
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