Erst im Morgengrauen erfuhr die Besatzung das Ziel ihres Einsatzes: Der Brite John Roberts erlebte den D-Day als Marinesoldat. Einer der letzten Zeitzeugen über das Grauen der Schlacht in der Normandie.
Eine herzliche Begrüßung in seinem Zuhause in Kent. John Roberts freut sich auf unser Interview. Stolz trägt der Hundertjährige seine Auszeichnungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Er ist einer der wenigen Zeitzeugen, die noch berichten können, was genau am D-Day passiert ist. Dem Tag, an dem die Alliierten vor achtzig Jahren mit der Befreiung des von Nazideutschland besetzten Westeuropas begannen.»Es war die größte Operation, an der ich je beteiligt war.
Über 150.000 Soldaten sind an der Operation Overlord beteiligt, sie werden von 6939 Schiffen aller Art transportiert, unterstützt von 11.590 Flugzeugen. Noch heute sind die Überreste von Hitlers sogenanntem Atlantikwall zu sehen, unter anderem die etwa 6000 Bunker, mit denen die Nazis die Küste Frankreichs gegen Angriffe umfassend gesichert hatten. Entscheidend ist am D-Day daher das Überraschungsmoment. Die einzige Chance der Alliierten: die Deutschen zu überrumpeln.»Jeder wusste, dass es irgendwann eine Invasion in Europa geben würde. Aber niemand wusste, wo.
Die drohende Gefahr ist allen bewusst. Auch den Soldaten der Infanterie, die in den Landungsbooten auf die Ankunft warten, viele von ihnen sehr jung und unerfahren. Sie gehen als erste von Bord, ohne zu wissen, was genau sie erwartet.»Durch den Sturm war das Meer immer noch aufgewühlt, und in ihren Landungsbooten waren viele Soldaten seekrank und nur zu froh darüber, bald wieder an Land zu kommen. Wir winkten ihnen zu, als sie vorbeifuhren.
Vor allem am Landungsabschnitt Omaha Beach haben die Amerikaner riesige Probleme. Die Landungsboote treiben ab, die Soldaten werden zu weit draußen ausgeladen. Von der Steilküste aus feuern die Deutschen pausenlos mit Maschinengewehren auf die schutzlosen GIs. Und trotzdem gelingt auch hier die Landungsoperationallerdings zu einem hohen Preis. Wir treffen vor einigen Jahren in den USA Don Anglar.
Mit gemischten Gefühlen kehren die Veteranen nach Kriegsende immer wieder zurück in die Normandie. Sie fühlen sich als Befreier, als Teil von etwas Großem und wollen an die vielen Toten erinnern. Auch John Roberts ist schon dreimal zurückgekehrt.»Am Ende des Zweiten Weltkriegs haben wir gehofft, dass das das Ende aller Kriege ist.
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